Leitbild & Leitlinien

Ganzheitliche Gesundheitsförderung als sozialpädagogische Grundhaltung

Gesundheit ist für uns ein Begriff, der das gesamte Handeln und Erleben eines Menschen auf der körperlichen, der sozialen und der geistigen Ebene in Beziehung zueinander setzt.Gesundheit unter dieser ganzheitlichen Sichtweise zu erlangen und zu pflegen stellt einen wichtigen privaten und gesellschaftlichen Wert dar. Gesundheit ist für uns ein dynamischer Zustand, den Menschen, die durch vielfältige Fähigkeiten auf den individuellen Kompetenzebenen – der „Sozialen Kompetenz“, der „Persönlichen Kompetenz“ und der „Sachkompetenz“ – immer wieder erlangen können. Durch unsere ganzheitlich-systemische, sozialpädagogische Arbeitsweise versuchen wir auf der körperlichen, geistigen und sozialen Ebene, optimale Sozialisationsbedingungen (wieder) herzustellen, damit diese Fähigkeiten erlernt und geübt werden können.Gesundheit im Sinne unseres sozialpädagogischen Ansatzes der Gesundheitsförderung, ist für uns ein Zustand, in dem das Individuum für die Erfüllung der Sozialisation optimale Leistungsfähigkeit aufweist. Daran arbeiten wir mit unseren Adressaten.

Gesundheitsförderung im Spannungsfeld von Bedingungen und Fähigkeiten

Oftmals sind in Familien eine, meist aber mehrere der nachfolgenden wichtigen Ressourcen in Frage gestellt, gefährdet oder schon weg gebrochen:Soziale Bindungen (Freunde, Familie, Gruppen usw.) Normen/ Werte Existenzsicherung (Arbeit, Bildung, Essen, Trinken, Dach über dem Kopf usw.) Status/ Statussymbole (Eigentum, Geld, Konsum usw.) Körperliche/ seelische/ soziale Gesundheit (meist als Folgeerscheinung wegen Mangel in den ersten vier Ressourcen). Dies hat meistens unmittelbare Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit unserer Adressaten. Nicht nützliche Lösungsversuche und Reaktionen wie aggressiv-dissoziales Verhalten, Probleme im Umgang mit Gleichaltrigen, emotionale Auffälligkeiten (Depression, Angst usw.) oder Unaufmerksamkeit und motorische Unruhe bringen das familiäre und soziale Umfeld oftmals in eine „Spirale Infernale“, aus der aus Eigenkraft kaum auszusteigen ist.Wir unterstützen die jungen Menschen und ihre Familien darin, auf der körperlichen, geistigen und sozialen Ebene Ressourcen (wieder) zu entdecken, Selbsthilfepotenziale zu aktivieren, sowie Resilienzfaktoren zu stärken.Unser Konzept zur Gesundheitsförderung als Grundhaltung unseres sozialpädagogischen Handelns, soll unsere Adressaten darin unterstützen Fähigkeiten zu entdecken, ungünstige (Lebens-) Situation immer besser wahrnehmen und sich aus Eigenkraft – aus der Kraft gut für sich sorgen und eintreten zu können – in günstigere Position zu bewegen.

Gesundheit als dynamischer Prozess

Unser Ziel ist es, mit unseren Adressaten Wege zu finden, Fähigkeiten zu entwickeln, sich diesen dynamischen Prozess einzuprägen und einzuüben. Methodisch arbeiten wir dazu mit Konzepten derder Systemischen Therapie und Beratung (biografisch und Ressourcen orientiert) der klientenzentrierten Gesprächsführung der Lerntheorie der Erfahrens- und Erlebnispädagogik der Heilpädagogik der Ernährungswissenschaften der Sportwissenschaften der sozialpädagogischen Diagnostik und auch mit der Unterstützung anderer Helfersysteme, wie der Psychiatrie, Psychotherapie, Ärzte usw.In unserer Arbeit treffen wir auf junge Menschen und deren Familiensysteme, die durch verschiedenste Umstände in ungünstige, krisenhafte Situationen gekommen sind. Wir treffen Kinder psychisch kranker Eltern, Kinder suchtkranker Eltern, Kinder chronisch kranker bzw. behinderter Eltern, traumatisierte Kinder und Jugendliche, Geschwister von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen.

Die systemische Sicht unserer Arbeit

Systemisches Arbeiten bedeutet für uns eine entwicklungsorientierte und nicht defizitorientierte Betrachtungsweise der Dinge. Unser Menschen- und Familienbild entspricht dem systemischen Paradigma, d.h. wir sehen eine Familie als ein ganzheitliches soziales System, das sich gegenüber seiner Umwelt abgrenzt und zugleich darin eingebettet ist. Systemisch zu denken und zu handeln heißt für uns, Verhalten, Ereignisse und Probleme zu kontextualisieren, d.h. sie im Rahmen des familiären und außerfamiliären Rahmens zu sehen. Unsere Arbeit setzt an den Ressourcen der uns anvertrauten Menschen an, die oftmals durch die ungünstigen zwischenmenschlichen zirkulären Wechselwirkungen des Herkunftssystem, für die Beteiligten nicht mehr sichtbar sind. Das Auftreten eines Symptoms bedeutet demnach eine angemessene Reaktion eines Familienmitgliedes auf das bestehende System, seiner Interaktion und Kommunikationsstruktur. Unser Blick richtet sich vor diesem Hintergrund grundsätzlich auf das gesamte familiäre System und deren Interaktion sowie deren Erklärungen und Sichtweisen.

Mit unserer Haltung und vor diesem Hintergrund haben wir unser Leitbild entwickelt:
"MITEINANDER WACHSEN"